Schlafstörungen – wenn die Nacht zum Tag wird

Welche Einflüsse stören einen gesunden Schlaf?

Den meisten dürfte bekannt sein, dass spätes und reichliches Essen die Schlafqualität genauso stören kann wie ein Zuviel an Alkohol oder die unendliche Informationsüberflutung durch unsere Medien. Auch das abendliche Fernsehprogramm, zumeist ein Angebot aus Kriminalität und Soaps, bringt eher unsere Stressregulation auf Tour, anstatt einen gesunden Schlaf zu fördern. ?

Doch gibt es aus naturheilkundlicher Betrachtung noch weitere Aspekte, die eine wichtige Rolle spielen:

  • ständige innere Unruhe (entweder durch Auslöser im Alltag oder als verselbständigte Dynamik)
  • nächtliches Wasserlassen
  • Mängel an wichtigen Vitalstoffen wie Vitamin B12, Eisen oder Vitamin D
  • Mängel an wichtigen Mineralien wie Calcium, Kalium, Magnesium
  • ein übersäuerter Stoffwechsel
  • hormonelles Ungleichgewicht (Melatonin, Progesteron, Cortisol)

Wie kann ich wieder besser schlafen?

Hier gilt es zu unterscheiden, ob es sich eher um Ein- oder Durchschlafstörungen handelt.

Einschlafstörungen liegt oft eine Störung im Biorhythmus zugrunde oder aber man ist innerlich unruhig, hegt Sorgen und bedrückende Gedanken, die ein Zur-Ruhe-Kommen verhindern. Hier können entspannende Basenbäder am Abend, Verzicht auf Fernsehkonsum, Unterstützung durch pflanzliche Präparate mit Hopfen, Baldrian oder Passionsblume sehr wirksam helfen. Auch mit homöopathischen Präparaten, die das vegetative Nervensystem beruhigen und entspannen, gibt es sehr gute Erfahrungen.

Wachen Sie hingegen ein- oder mehrmals in der Nacht auf, handelt es sich eher um Durchschlafstörungen. Je nachdem, von welchen weiteren Symptomen diese begleitet sind, kommen verschiedene Ursachen in Frage.

VitaminD/Calcium:  Ein Mangel an Vitamin D zum Beispiel zieht auch einen Calciummangel nach sich. Calcium ist an der Regulation der Muskeltätigkeit beteiligt, auch an jener der Blutgefäße. Bei einem Mangel kann diese Regulation nicht mehr ausreichend stattfinden. Um den Blutdruck stabil zu halten, springt meist unser Adrenalin-Stress-System ein, was häufig zu einem Erwachen mit erhöhtem Blutdruck führt. Man ist unruhig und spürt eine erhöhte Herzfrequenz. Unter Vitamin D-Mangel leidet ein Großteil der Bevölkerung. Und da die Calciumaufnahme wesentlich von einem guten D3-Spiegel abhängt, kann hier oft ein einfach zu behebender, aber wesentlicher Faktor für guten Schlaf liegen.

Nächtliches Wasserlassen: Hier hilft es oft, die Haupttrinkmenge bis 17 Uhr zu sich zu nehmen. Zusätzlich können durch passende Homöopathika eine empfindliche Blase und ihre zugehörige Innervation gut behandelt und stabilisiert werden.

Mängel an Vitalstoffen:

B-Vitamine und Eisen sind maßgeblich für eine ausgeglichene Funktion unseres Nervensystems. Auch hier sind Mängel oft unerkannt, aber weit verbreitet. Betroffene leiden oft unter großer Erschöpfung, können aber dennoch nicht schlafen.

Mineralienhaushalt: Ein ausgeglichenes Verhältnis aus Calcium, Kalium und Magnesium ist ebenso wichtig für entspannte Nerven, Muskelfunktion und einen guten Schlaf. Gerade ältere Menschen wachen von nächtlichen Krämpfen in den Beinen auf. Hier fehlt es oft an einem oder mehreren der genannten Mineralien. Eine einseitige Gabe von Magnesium, wie es dann oft verabreicht wird, kann kurzfristig zwar helfen, aber auf die Dauer zu einem Ungleichgewicht der Mineralien führen, weshalb der Schlaf auch weiterhin darunter leidet.

Hormone: Für den Schlaf wichtige Hormone sind zunächst ein niedriges abendliches Cortisol und ein ansteigendes Melatonin. Letzteres ist unser Schlafhormon und wird vermehrt bei Ruhe und Dunkelheit ausgeschüttet. Störungen im täglichen Biorhythmus, Aufregung und emotionale Belastungen können die Melatonin-Ausschüttung stören. Ebenso kann ein zu hohes Cortisol (ein Stresshormon) am Abend guten Schlaf verhindern. Ein weiteres wichtiges, aber in diesem Zusammenhang oft unbekanntes, Hormon ist das Progesteron. Es handelt sich hier nicht nur um ein Sexualhormon, denn es hat viel weitreichendere Wirkungen auf andere Organsysteme wie Blutgefäße, Knochen, Darm und Gehirn. So hat es auf letzteres eine beruhigende und etwas müde machende Wirkung. Obendrein entspannt es die glatte Muskulatur. Daher kann ein Progesteron-Mangel, der nach den Wechseljahren auftritt, unter dem im Übrigen aber auch schon viele Frauen in jüngeren Jahren leiden, ein Grund für Schwierigkeiten mit dem Schlaf sein.

Schlafstörungen finden sich auch häufig begleitend zu anderen Erkrankungen. Hier ist es wichtig, die Grunderkrankung mit zu behandeln. Oft liegt schon lange ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt zugrunde, ggf. verstärkt durch die Einnahme mehrerer Medikamente. Diese, wie auch Erkrankungen selbst sind außerdem Nährstoffräuber bzw. blockieren deren Aufnahme, was zu weiteren Defiziten führt.

Fazit: Schlafstörungen, auch wenn sie bereits länger bestehen, müssen also nicht unbedingt hingenommen werden. Es lohnt sich auf jeden Fall ein Blick hinter dieses Symptom, da die Ursachen sehr unterschiedlich und individuell, aber oft gut behandelbar sind.

Denn was gibt es schöneres, als eine Nacht im seligen Schlaf, nach der man erholt und kraftvoll in den Tag starten kann.

In diesem Sinne: Schlafen Sie gut!

Haben Sie Fragen rund um dieses Thema oder andere gesundheitliche Anliegen? Dann kontaktieren Sie mich gerne hier.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihre Anke Neumann-Roß

Schlafen Sie wie ein Murmeltier und wachen erholt auf? Nein?

Gesunder und erholsamer Schlaf ist einer der wichtigsten Regenerations- mechanismen überhaupt. Er ist durch nichts zu ersetzen und kann nur für bestimmte Zeit vom Körper kompensiert werden. Dauern Schlafstörungen länger an, wirken sie sich nachteilig auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Hier lohnt sich eine Suche nach den Ursachen.