Zecken und Borreliose – Schutz, Prophylaxe und Behandlung
Endlich ist der Frühling da. Die ersten warmen Tage locken uns ins Freie, in den Garten oder zum Wandern. Wir atmen auf, wollen frisches Grün, Sonne und bunte Blüten in vollen Zügen genießen und einfach viel draußen sein. Doch nicht nur wir freuen uns über das Erwachen der Natur. Neben vielen beliebten und nützlichen Lebewesen erwacht auch die Zecke zu neuem Leben und läuft schnell zur Hochform auf.
Zecken sind bekannt als Überträger des FSME-Virus als auch der Borrelien. Beide lösen unterschiedliche Erkrankungen aus. Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis ist eine virale Erkrankung, die die Hirnhaut betrifft. Sie kann Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit auslösen, bei Kindern verläuft sie meist unbemerkt.
Die Borreliose zählt zu den bakteriellen Erkrankungen, doch anders als ander Bakterien dringen Borrelien auch ins Zellinnere ein. Das macht sie für Antibiotika unerreichbar und eine natürliche intrazelluläre Abwehr umso wichtiger. Daher ist eine Antibiose meist nur am Anfang sinnvoll. Nach dem Biss einer Zecke kann es zu ringförmigen, sich ausbreitenden Rötungen um die Bissstelle kommen. Manchmal erscheint dieses Symptom aber auch nicht. Eine Borreliose kann lange Zeit unbemerkt bleiben oder auch nie in Erscheinung treten. Sie kann aber auch lange Zeit nach einem Zeckenbiss zu systemischen Erkrankungen mit Schmerzen im Muskel- und Bewegungsapparat oder neurologischen Beschwerden (Neuroborreliose) führen.
Um tatsächlich nach einem Zeckenbiss zu erkranken, ist das Zusammentreffen mehrerer Umstände nötig. Zum einen muss eine Zecke beißen, die auch Träger eines Erregers ist.
Das trifft durchaus nicht auf alle Zecken zu. Zudem kommt der FSME-Virus viel seltener in Zecken vor, als Borrelien. Danach muss die Zecke lange genug saugen, denn die Erreger sitzen meist in ihrem Darm. Bis diese also den Weg in die Blutbahn finden, dauert es etwas. Weiterhin muss der Erreger auf ein geschwächtes Immunsystem treffen, um sich ungehindert auszubreiten. Es braucht also einige Komponenten, um nach einem Biss eine Erkrankung entstehen zu lassen. Dann ist das Immunsystem gefordert und kann mit Entzündungen, Fieber und unklaren Schmerzen reagieren. Das Entstehen wirklicher Komplikationen ist relativ selten.
Der beste Schutz ist, gar nicht erst gebissen zu werden. Gerade zum Wandern eignet sich lange, dünne, helle Kleidung am besten. Zusätzlich hilft ein Hautschutzmittel, das der Zecke den Appetit verdirbt. Hier sind einige gute Mittel auf dem Markt, unter anderem das Amoskan-Öl. Es ist eine Mischung aus natürlichen ätherischen Ölen ohne Zusatzstoffe. Die entstehende Duftkombination hält lästige Insekten, aber vor allem auch Zecken ab. In dieser Kombination ist man schon sehr gut geschützt. Wer zusätzlich noch etwas tun möchte, kann präventiv entsprechende Nosoden (aus dem Erreger hergestellte homöopathische Mittel) einnehmen.
Was tun, wenn ich doch einen Zeckenbiss habe?
Zunächst sollte die Zecke schnellstmöglich und vor allem mit dem Kopf entfernt werden. Danach bewährt sich eine Einreibung der Bissstelle mit Lärchenharztinktur, um das Ausbreiten der Erreger lokal zu bremsen. Lärchenharztinktur wirkt auf natürliche Weise stark antibiotisch. Es kann auch innerlich angewendet werden. Außerdem gibt es klassisch homöopathische Mittel, die bei Insektenbissen oder –stichen hervorragend einsetzbar sind.
Systemisch macht es Sinn, für den Säure-Basen-Haushalt etwas zu tun. Denn im übersäuerten Gewebe fühlen sich die Erreger wohl, im ausgeglichenen bzw. basischen eher nicht. Wichtig ist außerdem eine gute Lymphpflege. Unsere Lymphe sind die wichtigste Kanalisation und gleichzeitig Teil unseres Immunsystems. Sie transportieren neben Nährstoffen auch Schlacken, Säuren, Stoffwechselabfall, Erregerreste u.v.a. Dass diese gut und unbelastet fließen ist Voraussetzung für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Auch hier ist außerdem der Einsatz von Nosoden eine ergänzende Möglichkeit, das Immunsystem mit der Erreger-Information anzusprechen.
Wie kann die Naturheilkunde helfen?
Zusätzlich und unterstützend zu den oben genannten Maßnahmen stehen in der Naturheilkunde noch weitere Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. Nach der labortechnischen Abklärung möglicher Antikörper (die aber erst einige Zeit nach dem Biss Sinn macht) sind der Einsatz natürlicher Präparate mit antibakterieller, -viraler oder -parasitärer Wirkung für eine spezifische Ausleitung sehr sinnvoll. Eigenblutbehandlungen zur Immunmodulation, orthomolekulare Unterstützung und Aufbau des Immunsystems, Basen- und Nährstoffinfusionen, Darmsanierung und Mitochondrientherapie zur intrazellulären Unterstützung sind weitere Möglichkeiten. Welche zum Einsatz kommen, hängt davon ab, welche Beschwerden Sie ggf. haben und wie lange diese bestehen. Hier spielt das Gesamtbild ebenso eine Rolle wie bestehende Vor- und Begleiterkrankungen. Nicht selten findet man lange zurückliegende Borrelieninfekte bei Erkrankungen wie Rheuma, Arthritis, Fibromyalgie und weiteren chronischen Schmerzerkrankungen
Natürlich erhalten Sie bei uns auch umfassende Beratung zu den Möglichkeiten, die Sie selbst durchführen können.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder andere gesundheitliche Anliegen? Dann kontaktieren Sie mich gerne hier.
Es grüßt Sie herzlich,
Ihre Anke Neumann-Roß
Und jährlich grüßt die Zecke – ob wir wollen oder nicht! Auch sie genießt das schönes, vor allem feucht-warmes Wetter. Wie kann ich mich wirksam schützen, welche Möglichkeiten der natürlichen Behandlung gibt es bei bestehenden Beschwerden?