Das Karpaltunnelsyndrom – ist die OP der einzige Ausweg?

Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

Wie der Name schon andeutet, ist der Karpaltunnel eine tunnelförmige Röhre im Handgelenk nahe der Handfläche, die aus bindegewebigen Strukturen und verschiedenen Handwurzelknochen gebildet wird. Durch diesen Tunnel laufen 9 Beugesehnen für die Finger und den Daumen sowie der so genannte Nervus medianus, also der mittlere der 3 Hauptnervenbahnen des Unterarmes. Dieser steuert die Finger und leitet sensible Reize weiter. Kommt es in diesem Karpaltunnel zu einer Verengung, gerät dieser so wichtige Nerv unter Druck und kann entsprechende Störungen in der Empfindlichkeit und Beweglichkeit der betroffenen Hand auslösen.

Oft spüren Betroffene dies vor allem nachts sehr unangenehm und erwachen davon. Ein Schütteln und Bewegen der Hand bessert aber meist schnell die Symptomatik. Doch auch tagsüber können sich die Beschwerden bemerkbar machen, indem die Hand kraftlos ist oder bei Drehbewegungen mit Schraubendreher oder dem Öffnen eines Glases ihren Dienst schmerzhaft verweigert.

Welche Ursachen hat ein Karpaltunnelsyndrom?

Verletzungen

Kommt es zu einer Verletzung an den Handwurzelknochen oder der bindegewebigen Strukturen, können die nachfolgenden Schwellungen die hier verlaufenden Nerven und Blutbahnen einengen. Auch narbige Veränderungen und Wucherungen durch die Ausheilung von Verletzungen in diesem Bereich können zu einer dauerhaften Verengung führen.

Innere Einflüsse

In der Schwangerschaft spielen Hormone wie Östrogen, die zudem Wassereinlagerungen begünstigen, eine wichtige Rolle. Oft finden sich auch lokale oder allgemeine Entzündungen im Körper, wodurch das betroffene Gewebe anschwillt. Eine weitere häufige Ursache, die wir in der Praxis feststellen, sind Verspannungen der gesamten Muskelkette von der Halswirbelsäule bis nach vorn zur betroffenen Hand. Durch diese Verhärtungen von Muskeln und Bindegewebe ist ein Abfluss von Blut- und Lymphflüssigkeit aus dem Bereich des Handgelenks erschwert, was zu einer Art Rückstau führen kann. Oft findet man noch eine Blockade des entsprechenden Halswirbels. Lässt sich diese lösen und wird die Muskulatur gelockert, können auch die Beschwerden in der Hand recht schnell nachlassen.

Von Orthopäden wird diese einfache Ursache oft gar nicht in Erwägung gezogen, dabei ist sie recht gut zu beheben. Ein wichtiger Faktor bei verspannter und verhärteter Muskulatur ist in der Regel eine Übersäuerung des Gewebes. Begleitet man die manuellen Maßnahmen mit einer Korrektur des Säure-Basen-Haushaltes, spüren Betroffene oft recht schnell eine Besserung, begleitet von einem allgemeinen Gefühl der Entlastung und des Wohlbefindens.

Wie kann ein Karpaltunnelsyndrom behandelt werden?

Verletzungen

Die frühe und nachhaltige Unterstützung des Heilungsprozesses nach Verletzungen ist hier entscheidend. Mit abschwellenden Maßnahmen wie Kältebäder oder Basenwickel, mit Salben die den Lymphfluss fördern und Entzündungen abbauen kann hier wunderbar gearbeitet werden. Ergänzt durch entsprechende Massagen und Mobilisierung des Handgelenks, was zusätzlich die Durchblutung fördert, kann die Heilung ganz maßgeblich beschleunigt werden. In der Praxis bewährt sich hier die Behandlung mit unserer Lymph- und Narbensalbe oder der Beinwellsalbe in Kombination mit der Monolux-Therapie.

Innere Einflüsse

Spielen hormonelle Einflüsse eine Rolle, können sich diese entweder selbst regulieren (z. B. wenn die Schwangerschaft beendet ist) oder bei einem generellen hormonellen Ungleichgewicht mithilfe bioidentischer Hormone oder phytotherapeutischen Mitteln korrigiert werden.

Entzündungen können von innen her über eine Entsäuerung, eine basische Ernährung, den Einsatz entzündungsabbauender Nährstoffe wie Curcuma, Weihrauch oder Enzyme und Rechtsmilchsäure wunderbar gemildert werden. Von außen dürfen ebenfalls wie bei den Verletzungen, entlastende Salben und die Monolux-Behandlung zum Einsatz kommen. Mit Massagen oder Mobilisierungen sollte hier jedoch Vorsicht walten, da entzündete Gewebe so eher noch gereizt würden.

Liegen einer Entzündung nicht ausgeheilte Infekte zugrunde, die sich oft im Bindegewebe verstecken, kann eine nachträgliche Infektausleitung zur Verbesserung führen und die manuellen Maßnahmen entscheidend unterstützen. Auch generelle Störungen der Ausscheidung führen zu Überlastungen im Bindegewebe. So sammeln sich hier auch Reste von Medikamenten, Narkosemitteln, Toxinen aus der Nahrung usw. an. Homöopathische Mittel können deren Ausleitung und Ausscheidung sehr gut mobilisieren. Das entlastet die Gewebe und fördert ebenfalls den Erfolg der manuellen Therapie.

Auch Verspannungen der betroffenen Körperseite, die sich oft von der Halswirbelsäule über die Schulter, das Schulterblatt, den Ober- und Unterarm bis in die Hand ziehen, sind gut behandelbar. Durch Schröpfen und Massage, durch Quaddelbehandlung mit rechtsdrehender Milchsäure oder das oberflächliche Ableiten mittels Baunscheidtieren stehen uns sehr effektive Maßnahmen der Linderung zur Verfügung. Lockert sich die Muskulatur im betreffenden Arm und der Schulter, kann der Blut- und Lymphabfluss aus dem Handgelenk wieder Fahrt aufnehmen.

Eine sehr effektive lokale Maßnahme am betroffenen Handgelenk selbst stellt der Einsatz von Blutegeln dar. Diese kleinen Helfer geben während des Saugaktes entzündungshemmende, schmerzstillende und durchblutungsfördernde Substanzen ab, die das Gewebe auflockern und entstauen. Diese Möglichkeit ist sowohl nach einer Verletzung als auch bei bestehenden Entzündungen als Ursache eine ganz hervorragende Wahl.

Eine vorzeitige OP ohne Abklärung der Ursachen kann daher nicht zielführend sein. Denn an diesen ändert eine OP nichts, was zur Folge hat, dass das Karpaltunnelsyndrom bald wieder auftraten kann oder auch schon nach der OP keine Verbesserung eintritt. Eine Situation, über die viele Betroffene klagen.

Umgekehrt lohnt sich also ein rechtzeitiger Blick auf die hinter den Beschwerden stehenden Zusammenhänge. Denn sehr viele davon lassen sich naturheilkundlich und mit etwas Geduld sehr effektiv und nachhaltig behandeln und so invasive Eingriffe vermeiden. Und mit schmerzfreien Händen und lockerer Muskulatur lassen sich die Herausforderungen unseres Alltags ganz prima anpacken.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder andere gesundheitliche Anliegen? Dann kontaktieren Sie mich gerne hier.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihre Anke Neumann-Roß

Wir sagen – Nein! Vor allem Frauen kennen diese Beschwerden in oder nach einer Schwangerschaft. Aber auch Männer sind davon betroffen. Mechanische Überlastung, Entzündungsneigung oder chronische Grunderkrankungen können zu Schmerzen, Missempfindungen und Funktionseinschränkungen im Handgelenk führen – dem Karpaltunnelsyndrom. Von ärztlicher Seite her wird meist zu einer OP geraten. Doch bietet die Naturheilkunde viele Alternativen, die diese oft vermeiden helfen.