Wechseljahre – eine aufregende Zeit

Was passiert in den Wechseljahren?

Jede Frau erlebt sie anders, doch viele würden am liebsten ganz auf die Wechseljahre verzichten, haben sie doch in unseren Breitengraden leider ein eher negatives Image. Sie werden meist nur in Verbindung mit dem Alterungsprozess, mit abnehmender Leistungsfähigkeit und zunehmenden Beschwerden gesehen. Eigentlich schade, denn sie bergen viel Potential zur Neuausrichtung des eigenen Lebens.

Die körperlichen und psychischen Veränderungen in den Wechseljahren resultieren aus dem zunächst schwankenden und später abfallenden Hormonniveau vor allem von Östrogen und Progesteron. Die Eierstöcke stellen nach und nach ihre Funktion ein. Selbstverständlich bleibt dies nicht ohne Wirkung auf den restlichen Organismus. Schlafstörungen, Hitzewallungen, starke Gefühlsschwankungen, Hautveränderungen, Osteoporose, Gewichtszunahme und anderes mehr können sich einstellen. Doch die gute Nachricht ist, dass man auf natürlichem Wege diesen Beschwerden durchaus frühzeitig begegnen und die Wechseljahre zu einer angenehmen Zeit des Wandels machen kann.

Worauf kommt es an?

Eine tragende Säule ist und bleibt eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend wertvollen Vitalstoffen, regelmäßiger Bewegung und genügend Trinkwasser. 

Osteoporoseprophylaxe: Vitamin D und Calcium sind und bleiben wichtiger Bestandteil, um einer möglichen Osteoporose entgegen zu wirken. Hier ist vor allem Vitamin D ganz vorn, denn erst in dessen Gefolge kann der Körper Calcium aufnehmen. Zudem zeigt sich in der Praxis, dass Vitamin D zusammen mit K2 sehr effektiv wirkt. Zum einen kann sich so schneller ein Vitamin D-Spiegel aufbauen, zum anderen unterstützt K2, dass später aufgenommenes Calcium auch dorthin gelangt, wo Sie es brauchen – nämlich in den Knochen und Zähnen. Eine alleinige Einnahme von Calcium macht daher wenig Sinn und kann zur Ablagerung in den Gefäßen führen. Auch eine Zuführung von bioidentischen Hormonen – in Anlehnung an den aktuellen Hormonstatus – allen voran Progesteron und/oder Östradiol tut vielen Frauen gut. Ganz allgemein fühlen sich viele damit wohler, aber hier werden auch die knochenaufbauenden Prozesse durch Progesteron unterstützt, während Östradiol die abbauenden etwas bremst. Ein weiteres Hormon, das Östriol hilft bei den oft trockenen Schleimhäuten sehr gut.

Haut und Haar: Auch hier unterstützen die eben genannten Hormone. Zudem ist für Haut und Haar ein gut ausgeglichener Mineralienhaushalt mit Calcium, Kalium, Natrium und Magnesium wichtig, um die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu binden, zu unterstützen. Auch generell werden Mineralien leicht vergessen, sind aber wichtig, um Stoffwechselprozesse zu unterstützen, Nährstoffe aufzunehmen bzw. richtig zu verwerten und um den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren.

Schlaf: Hormonell unterstützt vor allem Progesteron einen guten und entspannten Schlaf. Zudem die genannten Mineralien, da sie den Säure-Basen-Haushalt Richtung basisch unterstützen und Entspannung begünstigen, was das Einschlafen fördert. Sollte ein konkreter Melatoninmangel vorliegen, kann dieser ebenfalls bioidentisch ausgeglichen oder die Produktion über die Hirnanhangdrüse angeregt werden. 

Hitzewallungen: Hier kann die Homöopathie viel leisten, aber auch pflanzliche Mittel, wie Frauenmantel, Mönchspfeffer oder der sibirische Rhabarber zeigen in der Praxis sehr gute Erfolge. Welches Mittel jeweils passt, kann am besten ein Therapeut beurteilen.

Entgiftung: Was vielen Frauen nicht bewusst ist, ist die zusätzliche Entgiftung und Entlastung des Körpers über die monatliche Regelblutung. Hier befreit sich der Körper – zusätzlich zu Nieren und Darm – über viele Jahre monatlich von ausscheidungspflichtigen Substanzen. Mit Wegfall der Periode entfällt natürlich auch dieser Weg, so dass Niere und Darm mehr leisten müssen. Zudem ist die Leber ein wichtiges Entgiftungsorgan und Drehscheibe im hormonellen Haushalt. Eine Unterstützung der Leber, der Lymphe, der Niere und des Darmes hilft daher, den Körper wieder besser zu reinigen, was viele Beschwerden reduzieren kann.

Psyche: Gefühle wie Ängste, Unsicherheiten, depressive Verstimmungen, Wechsel zwischen Gereiztheit und Weinen oder ähnliches sind völlig normal und hauptsächlich durch die hormonelle Umstellung bedingt. Hier gibt es sehr gute homöopathische Mittel wie Sepia, Cimicifuga, Agnus Castus und einige weitere, die hervorragende Unterstützung leisten können. Welches das jeweils passende zur betroffenen Frau und deren Beschwerden ist, sollte auch hier besser therapeutisch besprochen werden. Hormonell kann Progesteron hier sanft stabilisieren.

Positive Aspekte: Mit den Wechseljahren klingt die längste und prägendste Phase des Lebens – die der Fruchtbarkeit – aus. Für manche bringt das eine Art „Abschiedsschmerz“, irgendwie nicht mehr „dazu zu gehören“, für andere ist es eher angenehm, wenn jahrelange monatliche Regelbeschwerden oder Migräneanfälle aufhören. Doch es gibt noch mehr: Viele Frauen genießen eine neue Unabhängigkeit. Die Kinder sind aus dem Haus, man hat mehr Zeit für sich, für neue oder alte Hobbies. Viele beginnen erst jetzt, eigene Interessen zu verfolgen und auszuleben, seien es Reisen, Berufswechsel oder kreative Ideen. Zudem ist es durchaus angenehm, nicht mehr an Verhütung denken zu müssen und Beschwerden wie Endometriose oder Myome der Vergangenheit zuzurechnen. Denn letztere verschwinden ebenfalls oft mit dem Klimakterium.

Viele Frauen ziehen jetzt oft auch Bilanz Ihres Lebens. Was habe ich erreicht? Wo stehe ich? Was möchte ich noch erleben oder ändern?  Doch egal, wie diese Bilanz ausfällt, frau sollte sich bewusst machen, dass eine große Lebensleistung hinter ihr liegt. Ob man Kinder großgezogen oder seine Kraft in andere Projekte investiert hat – was man in diesen Jahrzehnten geleistet hat, gibt allen Grund, stolz darauf zu sein, die Resultate wirken zu lassen und den neuen Lebensabschnitt entspannt anzugehen. Denn jetzt kann sich die ganze Lebenserfahrung in der neuen Ausrichtung entfalten. Das tut der Seele gut und auch dem Körper. Die Naturheilkunde mit ihrer breiten Palette an Möglichkeiten kann hier wunderbare Begleiterin sein.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder andere gesundheitliche Anliegen? Dann kontaktieren Sie mich gerne hier.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihre Anke Neumann-Roß

Viele Frauen denken mit Unbehagen an die Zeit des Wechsels und befürchten allerlei Beschwerden. Doch es sind durchaus nicht alle Veränderungen unangenehm. Und die, die es sind, lassen sich häufig sehr gut naturheilkundlich beeinflussen.