Energiemangel – Ursache vieler Krankheiten
Woher kommt unsere Energie?
In unseren Zellen finden sich außer der Zellflüssigkeit, dem Plasma noch der Zellkern und die Mitochondrien. Sie werden auch die Kraftwerke unserer Zellen genannt. In den Mitochondrien findet die Produktion unserer Energie, dem ATP, statt. Um diese Energie herzustellen, benötigen die Mitochondrien ein komplexes Gebilde aus Nährstoffen. Verschiedene Aminosäuren, Vitamine A, E, C, D, B und Elemente wie Zink, Selen, Magnesium, Eisen oder Alpha-Liponsäure und Omega 3-Fettsäuren. Außerdem werden noch Enzyme und Coenzyme benötigt. Eines der wichtigsten ist das Coenzym Q10.
Dieser Komplex an Nährstoffen ermöglicht zum einen die Versorgung der Zelle mit allem, was sie braucht, um einwandfrei zu funktionieren und unter Verbrauch von Sauerstoff ATP zu erzeugen, unterstützt aber auch gleichzeitig Abtransport und Entgiftung der dabei anfallenden Stoffwechselabfälle. Auch dies ist sehr wichtig, denn man kann sich die Mitochondrien wie einen Kamin vorstellen: Er braucht Holz und Sauerstoff, damit das Feuer brennen kann. Würde man die Zufuhr verringern, würde das Feuer immer kleiner und schließlich erlöschen. Im Gegenzug muss aber auch die Asche entsorgt werden, damit das Feuer brennen kann. Würde sie sich im Kamin zunehmend häufen, würde das Feuer ersticken oder erst gar nicht mehr entflammen. Mitochondrien finden wir in all unseren Zellen, jedoch Gewebe mit einem hohen Stoffwechselumsatz wie Herz, Nerven, Sinneszellen haben am meisten davon.
Außerdem wird zusätzlich eine intrazelluläre Abwehr bereitgestellt – die Produktion von Stickoxid. Dieses „Kampfgas“ ist in der Lage, in die Zellen eingedrungene Viren oder Borrelien zu vernichten bzw. in Schach zu halten, also eine Reaktivierung z.B. des Pfeifferschen Drüsenfiebers oder von Herpeserkrankungen zu verhindern.
Was stört eine gesunde Funktion der Mitochondrien?
Wie eben erwähnt, können natürlich ein Mangel an Nährstoffen oder eine schlechte Entgiftung zu nachlassender Leistung unserer Kraftwerke führen. Wer sich viel von Fastfood ernährt, merkt meist schnell, dass er nicht mehr so leistungsfähig ist. Es gibt aber noch weitere zahlreiche Einflüsse, die eine wichtige Rolle spielen. Viren können in die Zelle eindringen und den Zellstoffwechsel stören. Bekannt sind hierbei z.B. Herpesviren oder das Eppstein-Barr-Virus, welches das Pfeiffersche Drüsenfieber verursacht. Bakterien können dies nicht, daher sind sie außerhalb der Zelle mit Antibiotika eliminierbar. Eine Ausnahme bilden aber hier z.B. die Borrelien. Sie sind durchaus in der Lage, in die Zellen einzudringen und dort den Stoffwechsel der Mitochondrien zu stören. Mangelt es auch an der Produktion von Stickoxid, fehlt die Abwehr in der Zelle und alte, nicht ausgeheilte Infekte können reaktiviert werden. Dies ist häufig ein erstes Anzeichen für eine Immunschwäche.
Ein weiteres Problem für das Innenleben unserer Zellen sind Schwermetalle, wie das Quecksilber aus Amalgamfüllungen oder Cadmium, Arsen usw., die inzwischen viel zu viel mit der Nahrung aufgenommen werden. Weiterhin natürlich andere Toxine aus Umwelt, Beruf, Ernährung und Körperpflege, die in unseren Körper eindringen. Auch die dauerhafte Einatmung von Schimmelpilzsporen geht zu Lasten unseres Mitochondrien-Stoffwechsels. Kommen mehrere dieser Einflüsse zusammen, vielleicht noch gepaart mit länger anhaltendem Stress, kann es zu einer abfallenden Leistung der Mitochondrien, einer Mitochondriopathie, kommen. Zusätzlich schwächt Dauerstress unser Immunsystem stark, das heißt, es ist nicht mehr in der Lage, auf eindringende Erreger adäquat zu reagieren oder entartete Zellen zu vernichten. Auch eine Erschöpfung der Nebennieren, also unserer stressregulierenden Organe, kann die Folge sein.
Wie bemerke ich eine Mitochondriopathie?
Das erste Symptom ist bei den meisten eine anhaltende, durch nichts zu beeinflussende Erschöpfung. Statt hier zeitnah zu reagieren, wird dies oft kaum als beginnende pathologische Situation wahrgenommen, sondern für einen vorübergehenden Zustand gehalten, der irgendwann von selbst vergeht. In anderen Fällen liegen vielleicht auch schon chronische Erkrankungen vor. Hier ist in der Regel meist eine bereits gestörte Mitochondrientätigkeit nachweisbar. Bis sich eine chronische Erschöpfung oder Erkrankung einstellt, sind bereits schon sehr viele Zellen von einem gestörten Stoffwechsel betroffen.
Dauert dieser Zustand länger, kann dies zunehmend die Entwicklung von Tumorerkrankungen begünstigen. Denn hier fehlen den Mitochondrien dauerhaft wichtige Nährstoffe und Sauerstoff zur Energiegewinnung, weshalb sie auf Glukose-, also Zuckerverwertung umstellen, um wieder Energie zu produzieren. Dieser Weg ist zwar weniger effektiv, aber der Körper nutzt dies als „Notausgang“, um die Zelle am Leben zu erhalten. Fatal daran ist allerdings, dass hierbei das Programm des natürlichen Zelltodes, also das Absterben und Erneuern jeder Zelle am Ende ihrer natürlichen Lebensdauer, wegfällt. Diesen natürlichen Zelltod, die Apoptose, gibt es dann nicht mehr, alte Zellen sterben nicht mehr ab, neue bilden sich aber trotzdem – es kommt zum Tumorwachstum. Dies ist sozusagen die Endstation einer Mitochondriopathie.
Was kann ich für einen gesunden Zellstoffwechsel tun?
Allen voran kennt man in der Naturheilkunde die Ordnungstherapie. Diese beinhaltet grob gesagt einen Lebenswandel, der dem Individuum entspricht. Also einen möglichst gut geregelten Tagesablauf, gesunde Mahlzeiten, die in Ruhe eingenommen werden, ausreichend Trinkwasser, einen guten Ausgleich zwischen Anspannung und Ruhezeiten sowie einen gesunden, ausreichenden Schlaf – einfach leben im persönlichen Biorhythmus mit guter Pflege für Körper und Seele.
Mit den heutigen Anforderungen können die meisten einen solchen Lebenswandel kaum realisieren. Wir leben im to-go-Zeitalter, alles muss schnell gehen, Leistung ist gefordert, Zeit ein knappes Gut. Die Industrie hat sich darauf eingestellt mit allerlei schnell verfügbaren Essensangeboten – Nahrungsmittel kann man dazu meist nicht mehr sagen. Schnelle Energieschübe mit Kaffee und Zucker für die allzeit Verfügbaren, Häppchen aus labberigem Brot, gefüllt mit geschmacksstoffgetränkten Saucen und weiteren unerklärlichen Inhalten. Abends hetzt man nach Hause und fällt „erschlagen“ ins Bett.
Ein solcher Zustand über längere Zeit begünstigt Zustände chronischer Erschöpfung und Mitochondriopathie. Findet man zurück zu einem individuell stimmigen Tagesablauf, ist dies bereits der wichtigste Schritt. Zusätzlich sollten die entstandenen Nährstoffdefizite zumindest kurzfristig mit hochwertigen Ergänzungsmitteln ausgeglichen werden, um eine Regeneration zu unterstützen. Hier gibt es spezielle Präparate, die auf die Versorgung des intrazellulären Stoffwechsels abzielen. Ebenso andere, die die Nebennieren stärken und mit Rosenwurz und B-Vitaminen zu mehr Energie verhelfen. Ist der Zustand der Erschöpfung oder Mitochondriopathie schon fortgeschritten, kann die Versorgung mit Nährstoffen besser und schneller über Infusionen erfolgen. Denn hier gelangen die Nährstoffe ohne Verluste direkt in die Zellen, während der Umweg über den Verdauungstrakt seine Einschränkungen hat.
Ein Nebennierenwickel ist ebenfalls eine angenehme und effektive Unterstützung für unsere so wichtigen Stressorgane. Liegen eine Toxinbelastung oder nicht ausgeheilte Infekte zugrunde, bewährt sich eine sanfte Ausleitung parallel zum Nährstoffeinsatz sehr gut. Unsere wichtigen Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane Leber, Lymphe, Niere und Darm werden durch pflanzliche oder homöopathische Mittel angeregt und in ihrer Funktion gestärkt, so dass vermehrt ausscheidungspflichtige Stoffe den Körper verlassen oder alte Infekte ihren Abschluss finden können. Ein Leberwickel ist eine einfache, aber wirksame und zudem entspannende Maßnahme für zu Hause. Ebenso die Einnahme von Bitterstoffen zum Essen, da hierdurch zum einen die Verdauungsleistung und Nährstoffaufnahme verbessert werden kann und zum anderen die Leber durch die vermehrte Gallefreisetzung stärker entgiftet. Auch eine gute Darmflora gehört zur Grundausstattung für ein starkes Immunsystem. Zuführung fehlender Bakterien sowie Beseitigung von Entzündungen der Schleimhaut oder pathogenen Darmbakterien sind hier wichtige Maßnahmen.
Zu Infekten sei noch angemerkt, dass eine anhaltende Müdigkeit danach, obwohl alle sonstigen Infektzeichen bereits abgeklungen sind, immer ein wichtiger Hinweis ist, dass der Körper mit diesem Infekt noch nicht durch ist. Hier ist eine naturheilkundliche Unterstützung von großer Bedeutung, um durch mögliche Ausheilung die Gefahr von schnellen Rückfällen oder der Entwicklung chronischer Erkrankungen vorzubeugen.
Fazit: Einer anhaltenden Müdigkeit und Erschöpfung möglichst früh auf den Grund zu gehen, ist essentiell, um unsere Mitochondrien und damit uns selbst gesund zu erhalten und unsere Energieproduktion zu unterstützen. Denn geht man gestärkt mit voller Power und Lebenslust, durch den Tag, lassen sich alle Anforderungen doch viel besser bewältigen. Die Naturheilkunde ist hier ein wunderbarer Partner, wenn es um die Unterstützung der körpereigenen Regulation und Abwehrkräfte geht.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder andere gesundheitliche Anliegen? Dann kontaktieren Sie mich gerne hier.
Es grüßt Sie herzlich,
Ihre Anke Neumann-Roß
Jeder fühlt sich irgendwann einmal müde und abgespannt. Doch wird dies zum Dauerzustand und ist selbst der Schlaf nicht mehr erholsam, kann dies bereits auf ein gesundheitliches Problem hindeuten. Hier sollte zeitnah reagiert werden, um ernsthafte körperliche Erkrankungen zu vermeiden.